SDB:Fern Installation

Wechseln zu: Navigation, Suche


Dieser Artikel beschreibt die Installation einer openSUSE per Fernzugriff.
Getestet mit openSUSE Empfohlene Artikel Verwandte Artikel
Icon-checked.png

Icon-manual.png Icon-help.png

Durchführung einer Ferninstallation über ein Netzwerk

Manchmal ist es erforderlich, eine Maschine die nur über ein Netzwerk erreichbar ist, zu aktualisieren. Mit openSUSE haben sie mehrere Möglichkeiten, das Installationsprogramm mittels eines Fernzugriffs über ein Netzwerk auszuführen. Diese sind:

Dieses Tutorial beschreibt, wie sie eine Installation mit openSSH durchführen können. Das Vorgehen unter Verwendung von VNC ist diesem sehr ähnlich, bei Verwendung einer seriellen Konsole ist es sogar noch einfacher. Dieser Tip dient nur als Hinweis für den Fall, das Sie eine Ferninstallation per VNC oder serieller Konsole durchführen möchten, denn die Vorgehensweise für diese beiden Möglichkeiten werden in diesem Dokument nicht behandelt.

Bitte beachten: Bei Verwendung der Ferninstallation auf einem entfernten Server, der von einem Internet-Dienstleister bereitgestellt wird, ist es ratsam, die Installation nicht auf der Partition auszuführen, von der aus die Maschine gestartet wurde, sondern die Installation stattdessen auf einer anderen, separaten Partition als der derzeit verwendeten durchzuführen und anschließend grubonce zu verwenden, um die neue Installation von dieser anderen Partition aus zu starten. Falls die Ferninstallation fehlschlagen sollte, wird dadurch beim nächsten Neustart das vorherige, funktionierende System gestartet.
Bitte beachten: Falls Sie sich dazu entschließen einen Rechner zukünftig per Fernzugriff und Ferninstallation zu warten, bei dem dies bisher nicht der Fall war, achten Sie bitte darauf, dass auf diesem Rechner der SSH Server installiert und konfiguriert sein muß und der sshDämon als Hintergrund-Prozess läuft.

Manuelle Vorbereitung der Ferninstallation

Die benötigten Installationsdateien bereitstellen

Für eine Ferninstallation ist es erforderlich sowohl den Installations-Kernel als auch die benötigete Installations-Initrd auf dem entfernten Rechner auszuführen. Zudem müssen Sie die IP-Addresse des entfernten Rechners kennen. Es wird hier davon ausgegangen, dass dieser entfernte Rechner über eine feste IP-Addresse verfügt. Falls Sie stattdessen DHCP verwenden, verwenden Sie die IP-Addresse, die dem entfernten Rechner von Ihrem DHCP-Server zugewiesen wird.

Zuerst kopieren Sie das Kernel-Abbild und die Installations-Initrd in das /boot Verzeichnis des entfernten Rechners:

cd /boot
wget --output-document=vmlinuz.install http://<path to openSUSE>/boot/loader/linux
wget --output-document=initrd.install http://<path to openSUSE>/boot/loader/initrd

Bei Verwendung einer stabilen openSUSE Version

  • Ersetzen Sie <version> durch die Verionsnummer der von Ihnen verwendeten openSUSE (z.B,11.2, ...).
  • Ersetzen Sie <arch> durch die von Ihrer openSUSE verwendete Architektur (i386 oder x86_64).
cd /boot
wget --output-document=vmlinuz.install http://download.opensuse.org/distribution/<version>/repo/oss/boot/<arch>/loader/linux
wget --output-document=initrd.install http://download.opensuse.org/distribution/<version>/repo/oss/boot/<arch>/loader/initrd

Bei Verwendung der neuesten Entwicklerversion aus dem Factory Depot

  • Ersetzen Sie <arch> durch die von Ihrer openSUSE verwendete Architektur (i386 or x86_64).
cd /boot
wget --output-document=vmlinuz.install http://download.opensuse.org/factory/repo/oss/boot/<arch>/loader/linux
wget --output-document=initrd.install http://download.opensuse.org/factory/repo/oss/boot/<arch>/loader/initrd

GRUB konfigurieren

Als Nächstes bereiten Sie die GRUB Konfiguration des entfernten Rechners vor, um anschließend die Kernel- und Initrd-Abbilddateien von diesem starten zu können. Wenn die IP-Addresse des entfernten Rechners beispielsweise 192.168.10.10 lautet, die des Internet-Gateways 192.168.10.1 und die Root-Partition des entfernten Rechners (/) /dev/hdx ist, dann fügen Sie einen Abschnitt wie den folgenden der dortigen Datei /boot/grub/menu.lst hinzu:

title Boot -- openSUSE 11.2
   root (hd0,0)
   kernel /boot/vmlinuz.install noapic usessh=1 sshpassword="12345645" install=ftp://<path to openSUSE> hostip=192.168.10.10 netmask=255.255.255.0 gateway=192.168.10.1 nameserver=192.168.10.1
   initrd /boot/initrd.install
Bitte beachten:

1. Das Passwort muss mindestens 8 Zeichen lang sein.

2. Stellen Sie sicher, das die verwendete IP-Addresse tatsächlich zur Verfügung steht, bevor Sie neu starten. Selbst bei lokalen IP-Addressen könnte es diesbezüglich Probleme geben, wenn sich die Ziel-Maschine in einem größeren Netzwerk-Segment befindet.

Bitte beachten Sie, dass Sie, wenn sie keinen Nameserver-Dienst zur Verfügung stellen, beim obigen Beispiel anstelle eines Namens die IP-Addresse bei <path to openSUSE> eingeben müssen. Danach stellen Sie bitte sicher, dass dieser Abschnitt in Ihrer menu.lst der Standard-Start-Abschnitt ist, indem sie die Zeile

default 0

so ändern, dass sie der Abschnittsnummer Ihres Eintrages entspricht.

Bitte beachten:
Falls Sie zeitweise einen anderen Abschnitt zum Starten verwenden wollen ändern Sie bitte nicht die Standard-Einstellung. Stattdessen benutzen Sie bitte das Kommando grubonce 0, wobei Sie anstelle der 0 die Nummer des Abschnittes angeben, den Sie zum Starten verwenden wollen.

Bei Verwendung einer stabilen openSUSE Version

  • Ersetzen Sie <version> durch die Verionsnummer der von Ihnen verwendeten openSUSE (z.B,11.2, ...).
title Boot -- openSUSE <version>
   root (hd0,0)
   kernel /boot/vmlinuz.install noapic usessh=1 sshpassword="12345645" install=http://download.opensuse.org/distribution/<version>/repo/oss/ hostip=192.168.10.10 netmask=255.255.255.0 gateway=192.168.10.1 nameserver=192.168.10.1
   initrd /boot/initrd.install

Bei Verwendung der neuesten Entwicklerversion aus dem Factory Depot

title Boot -- openSUSE Factory INSTALL
   root (hd0,0)
   kernel /boot/vmlinuz.install usessh=1 sshpassword="12345645" install=http://download.opensuse.org/factory/repo/oss/ hostip=192.168.10.10 netmask=255.255.255.0 gateway=192.168.10.1 nameserver=192.168.10.1
   initrd /boot/initrd.install

Es könnte sein, dass sie irgendwann noch die IP-Addresse eines Spiegelservers angeben müssen.

Nachdem Sie alles Erforderliche getan haben, starten Sie Ihren Computer neu.


Automatisierte Vorbereitung der Ferninstallation

Sowohl das Herunterladen des Kernels und der Initrd als auch die Modifizierung der GRUB Konfiguration kann fast vollständig automatisiert werden indem Sie das Skript Setup GRUB for NFS install verwenden.


Mit der Installation beginnen

Nach dem Neustart wird Ihr Rechner wieder hochfahren, nur diesmal verwendet er dazu das von Ihnen bereitgestellte Installations-Abbild anstelle seines eigenen installierten Systems. Dieser Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die erforderlichen Installationsdateien vom openSUSE-Server heruntergeladen worden sind. Haben Sie deshalb ein wenig Geduld. Um den vom Installations-Abbild gestarteten Rechner anzusprechen, geben sie bitte das folgende Kommando ein:

ssh -X root@192.168.10.10

gefolgt von dem Passwort, dass sie in sshpassword vergeben haben. Im obigen Beispiel handelt es sich um "12345645", da die Zahlenfolge von 1-8 allzu offensichtlich und leicht zu knacken gewesen wäre, um Ihr System wirksam vor Phishing-Attacken zu schützen ;). Alles, was Sie jetzt noch tun müssen ist, YaST (oder YaST2 für die Durchführung einer Installation mit grafischer Benutzeroberfläche) zu starten und Ihre Ferninstallation genauso fortzuführen wie eine normale Installation.


Bitte beachten:
Falls während der Installation ein Verbindungsabbruch erfolgt, bevor Sie die Möglichkeit hatten, das Root-Passwort anzugeben, dann verbinden Sie sich bitte einige Minuten später wieder mit dem entfernten Rechner und geben Ihr Installationspasswort ein, dass Sie in der Datei menu.lst festgelegt haben. Danach müssen Sie /usr/lib/YaST2/startup/YaST2.ssh ausführen um mit der Installation fortzufahren.

Nach der Installation

Nach der Installation sollten sie /usr/lib/YaST2/startup/YaST2.ssh ausführen, um die Installation abzuschließen. Dies wird häufig vergessen, da es nur dazu dient, einen x-server zu installieren, führt jedoch, falls es nicht ausgeführt wird, zu einem fehlerhaften Startvorgang.


Weitere Informationen

Informationen über die Optionen, die an der Kernel-Kommandozeile verwendet werden können, sind entweder in /usr/share/doc/packages/autoyast2/html/appendix.linuxrc.html oder in /usr/share/doc/packages/linuxrc/linuxrc.html beschrieben. Anstelle eines Doppelpunktes (:) als Trennzeichen für Name und Wert (wie er in einer /info Datei verwendet wird), verwenden Sie bitte ein Gleichheitszeichen (=) wenn Sie diese Optionen im Grub Menü der Kernel-Kommandozeile hinzufügen. Linuxrc versucht immer, so viele Informationen wie möglich über Ihren Computer herauszufinden. Falls Sie beispielsweise keine Netzwerkverbindungsinformationen bereitstellen wird Linuxrc versuchen, DHCP zu verwenden, um Ihr Netzwerk einzurichten.


Externe Links