openSUSE:Mailinglisten Netiquette
Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum benötigen wir eine Etikette?
- 2 Hilfreiche Links zur Selbsthilfe
- 3 Betreffzeile (Subject)
- 4 Format der E-mail
- 5 Signaturen
- 6 Anhänge (Attachments)
- 7 Neues Thema
- 8 Problembeschreibung
- 9 Antworten und Zitieren
- 10 Verschiedene Möglichkeiten des Zitierens
- 11 Änderung eines Themas
- 12 Umgangston
- 13 Persönliche Mail und Listenmail
- 14 Offtopic Inhalte
- 15 Schlussbemerkung
Warum benötigen wir eine Etikette?
Eine Mailingliste besteht aus vielen Mitgliedern. Den Nur-Mitlesern, den Hilfesuchenden und den Rat gebenden. Oft weiß der eine etwas, das der andere nicht kennt. So dient eine Mailingliste dem Informationsaustausch zwischen vielen Benutzern, die die unterschiedlichsten Fragen an die Gemeinschaft herantragen. Um diesen Informationsaustausch möglichst flüssig und lesbar zu gestalten, haben sich im Laufe vieler Jahre einige Regeln herauskristallisiert.
Diese Regeln erklärt das folgende Dokument.
Auf die Etikette weisen Sie am Besten durch einen Link in Ihrer Mailsignatur hin, welcher so Link lautet: openSUSE Mailinglisten Netiquette. Sinnvoll ist der Hinweis auf die Etikette auch im Anschluss an Ihre Antwort.
Hilfreiche Links zur Selbsthilfe
Bevor Sie eine Frage an die Liste stellen, versuchen Sie bitte selbst eine Lösung zu finden. Das geht oftmals schneller, ist lehrreicher und entlastet die Liste. Gerade auf der Hauptliste zu openSUSE können am Tag schon einmal 100 und mehr Mails laufen. Informationen finden Sie sowohl Offline auf Ihrem System, als auch Online im Internet.
- Fangen Sie mit der Problemlösung damit an, die Mainpage oder die Infopage des verwendeten Programms zu konsultieren und schauen Sie im Verzeichnis /usr/share/doc/packages nach weiteren Informationen zu dem Programm. In /usr/share/doc/howto finden Sie viele Anleitungen zu den häufigsten Problemen.
- Auch die openSUSE-Handbücher sind eine gute Informationsquelle. Sie sind über die openSUSE-DVD oder das allgemeine Software-Repository erhältlich und werden nach /usr/share/doc/manual/opensuse-manuals_de (HTML) bzw. /usr/share/doc/manual/opensuse-manuals_de-pdf installiert.
Durchsuchen Sie ruhig auch die openSUSE-Supportdatenbank nach Informationen zu Ihrem Problem (Stichwortsuche). Die SDB ist online über zu erreichen. Die Supportdatenbanken werden nach und nach aktualisiert.
openSUSE-Supportdatenbank: http://en.opensuse.org/SDB:History
Die Mailinglisten von openSUSE werden archiviert und sind durchsuchbar. Konsultieren Sie dieses Archiv, viel Fragen werden wiederholt gestellt und sind bereits beantwortet. In dem Archiv befinden sich alle Mails der Liste seit dem Jahr 2000. Das Archiv läßt sich mühelos nach Themen (Threads) oder Aktualität durchblättern.
Archiv der Mailinglisten: http://lists.opensuse.org
Ebenfalls nützlich ist die Suche in den offiziellen Supportforen. Ein Forum hat den Vorteil, dass die Mailbox übersichtlich bleibt, allerdings müssen Sie sich die Informationen von einem Forum holen und dort dran denken, nach eingegangenen Antworten zu schauen.
Foren: http://forums.opensuse.org
Auch die Beiträge, die über das Medium Newsgroups laufen, sind im Netz auffindbar und liefern oft Antworten auf Ihre Frage. Suchen sie auf:
Newsgroups: http://groups.google.com/
- Die Seite http://www.tuxsucht.de bietet eine angepasste Suche über Google, die speziell nach Linux relevanten Informationen sucht. Eine Suche über Google führt im Allgemeinen ebenfalls recht schnell zu den benötigten Informationen.
- Ein weiteres, sehr breites Archiv für Mailinglisten rund um Linux finden Sie unter http://marc.theaimsgroup.com/. Lassen Sie sich von dem konzentrierten Angebot nicht einschüchtern und verwenden Sie die Suchfunktion Ihres Browsers, um zur gewünschten Liste zu springen.
Betreffzeile (Subject)
Die openSUSE Mailinglisten empfangen und versenden hunderte von Emails am Tag. Wenn Sie ein Problem oder eine Frage haben, formulieren Sie bitte einen aussagekräftigen Betreff als Überschrift für die E-mail (Subject) und schreiben Sie die restlichen Details in den Hauptteil der E-mail. Der Betreff soll die Leser knapp darüber informieren, um was für ein Problem es geht. Hier kommen nun einige gute Betreffzeilen:
Gute Betreffs | 1) Skrooge 0.5.2 libbankmodeler.so kann nicht gefunden werden 2) Skrooge Zypper Paketauflösung kann nicht aufgelöst werden. |
Schlechte Betreffs | 1) Großes Problem 2) Ausgabe |
Weitere Beispiele zu guten und schlechten Betreffs finden sich auf der Website des Linuxveteranen Eric Raymond und Rick Moen: http://www.catb.org/~esr/faqs/smart-questions.html. Die Seite erklärt Computernutzern, wie sie eine Frage stellen müssen, um die richtige Antwort zu erhalten.
Ist Ihre Frage bzw. Ihr Problem gelöst, schreiben Sie ein (solved) oder (gelöst) in Ihren Betreff. Also:
Subject: Mein toller Titel (solved)/(gelöst)
So sehen andere gleich auf einen Blick, dass der Thread erledigt ist.
Format der E-mail
Stellen Sie Ihr Mailprogramm so ein, dass es Mail im Nur-Text-Format sendet. HTML-Mails werden von der überwiegenden Mehrheit der Mailinglistenbenutzer ignoriert oder der Empfang gefiltert bzw. ganz unterbunden. Links bleiben auch in Text-E-mails erhalten und anklickbar. Jede E-Mail sollte einen automatischen Zeilenumbruch bei 68 Zeichen (maximal 72) haben und am Besten UTF-8 kodiert sein.
Viele Mailprogramme sind bereits entsprechend voreingestellt. Kontrollieren Sie die Einstellungen und korrigieren Sie sie nötigenfalls.
Signaturen
Signaturen in E-Mails an Mailinglisten sollten nach Möglichkeit nicht länger als vier Zeilen lang sein. Disclaimer in zwei Sprachen interessieren niemanden auf der Liste und erhöhen nur unnötig den Traffic. Interne Kontaktinformationen dagegen könnten unerwünscht gespeichert werden und sind nicht mehr aus den Archiven zu entfernen.
Weitere Informationen: Jargon File: McQuary Limit
Anhänge (Attachments)
Anhänge in Mailinglisten sind grundsätzlich unerwünscht. Sollte es möglich sein, so dürfen Auszüge aus Logfiles und anderen Fehlermeldungen in die Mail eingefügt werden. Längere Logauszüge bitte extern zur Verfügung stellen und darauf verlinken. Gerade lange Logzeilen werden durch den Umbruch in der E-Mail schnell unleserlich. Hierfür eignet sich der eigene Webspace oder ein externer Dienstleister wie http://paste.phati.de. Größere Dateien oder Screenshots lassen sich über einen Hostingservice wie Rapidshare der Öffentlichkeit bekanntmachen. Die Dienste sind kostenlos.
Neues Thema
Für eine neue Anfrage an die Mailingliste verwenden Sie am Besten die Funktion Ihres Mailreaders, die Mailinglisten verwaltet. Vermutlich müssen Sie Ihre Mailinglisten dort erst einmal konfigurieren. Bitte schauen Sie in der Hilfe Ihres Mailreaders nach, wie das Einrichten funktioniert. Dann genügt ein [Strg +N], um eine neue Mail an die Mailingliste zu schreiben.
Geben Sie nicht der Versuchung nach, eine vorhandene Mail zu nehmen, die Inhalte zu löschen und sie dann mit neuen Inhalten zu füllen. Die Verwaltungsinformationen der alten Mail bleiben auf diese Weise erhalten. Die Folge ist, dass für ganz viele Benutzer die Mail in den alten Thread eingeordnet wird. Dieses Phänomenen ist als Thread-Hijacking bekannt. In aller Regel werden Sie dann von den Teilnehmern gebeten, eine neue Mail zu schreiben.
Problembeschreibung
Geben Sie Ihren potentiellen Helfern möglichst viel Informationen mit auf den Weg. Dazu gehören Basisinformationen wie die Version Ihres Suse-Systems, des verwendeten Desktops, die Programmversion, eventuelle Fehlerausgaben, Änderungen, die dem Fehlerfall vorausgingen oder die eingesetzte Hardware. Teilen Sie Ihren Helfern auch mit, welche Onlinequellen oder sonstige Hilfen Sie bereits in Anspruch genommen haben. Damit verhindern Sie, dass die Helfer erst einmal nachfragen müssen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wo Ihr Problem liegen könnte oder Sie Lösungen erhalten, die Sie bereits versucht haben.
Antworten und Zitieren
Wenn Sie auf eine Mail antworten, zitieren Sie nur den Teil, auf den Sie sich beziehen. Alles andere wird gelöscht und mit [...] gekennzeichnet. Jedes Mitglied der Mailingliste hat bereits alle vorhergegangen Mails empfangen und weiß, um was es geht. Es ist also vollkommen unnötig, den kompletten Text der vorhergehenden Mail nochmals mit zuschicken. Kürzen Sie die Mail, auf die Sie antworten, also ruhig und lassen Sie nur den Teil stehen, auf den Sie sich beziehen. Ihre Antwort setzen Sie unter das Zitat. Ihre Mitleser werden Ihnen das sinnvolle Kürzen danken.
Das "afaik" Zitieren-HOWTO oder das Zitieren HOWTO von einklich.net gibt einen guten Überblick über das richtige Zitieren.
Verschiedene Möglichkeiten des Zitierens
Zitaten werden im Mailprogramm mit einem vorangestellten ">" gekennzeichnet. Das Zitatzeichen setzen die Mailprogramme in aller Regel automatisch beim sogenannten Reply (Antwort) vor die Zeilen der Ursprungsmail. Manuelles Eingreifen ist nicht nötig.
- Antwort unter die Ursprungsmail: Man kann seinen Text an das Ende des Textes setzen. Diese Methode ist nicht sonderlich effizient, wenn man auf einen langen Text nur eine kurze Antwort gibt, denn sie zwingt den Leser erst einmal nach unten zu scrollen, um die Antwort lesen zu können. Wenn man viele Mails am Tag liest, ermüdet das schnell und dann werden solche Mails übersprungen.
- Antworten im Text der Ursprungsmail: Daher ist die bevorzugte Methode, innerhalb der eingegangenen Mail zu antworten. Dazu einfach nach dem wichtigen Satz Enter drücken und Sier erhalten einen geteilten Absatz. Dazwischen schreiben Sie Ihre Anmerkung. Dieses Verfahren dürfen Sie auch mehrfach anwenden. Auf diese Weise entsteht eine Art Gespräch. Kein Leser verliert durch dieses Verfahren den Überblick. Die Zitat ebenen werden von den Mailprogrammen bunt eingefärbt, so dass ganz schnell ersichtlich ist, was Ursprungssatz und was Reaktion darauf ist.
Änderung eines Themas
Gelegentlich kommt es vor, dass aus einem Thema ganz zwanglos ein anderes Thema wird. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Betreff zu ändern. Eine weit verbreitete Methode ist:
Re: KDE Icon blinkt (was: Ist dieses ein Xorg Problem?)
Das was (englisch) steht für war. Die meisten Mailprogramme verfolgen diese Änderung mit und stellen den Themenwechsel im alten Kontext dar. Der nächste Beantworter im Thread löscht dann den Anteil in Klammern, so dass es erkennbar mit einem neuen Thema weitergeht.
Umgangston
In allen Mailinglisten (Newsgroups, Foren) gilt das Duzen als höflich. Das macht den Umgang in aller Regel etwas lockerer und zwangloser.
Alle Teilnehmer dieser Gemeinschaften beantworten die Fragen in ihrer Freizeit und ehrenamtlich. Daher kann es auch einmal dauern, bis eine Antwort eintrifft. Durch die Vielzahl der Teilnehmer ist jedoch eine Antwort oft in Minuten da. Manchmal muss man eben etwas Geduld aufbringen, bis sich der ein oder andere Spezialist zu Wort meldet. In diesem Falle hilft nur eines: Geduld. Gelegentlich sorgen auch Probleme bei den Mailinglistenservern für eine verzögerte Übermittlung. Auch in diesem Fall hilft nur Abwarten und Tee trinken und der Blick in die Listarchive.
Da Mail ein schriftliches Medium ist, fehlen Zwischentöne. Also bitte in das schriftliche Wort nichts hinein interpretieren. Manchmal mag eine Antwort harsch klingen, ist aber längst nicht so gemeint.
Unnötig zu betonen, dass man höflich schreiben und auf launige Bemerkungen verzichten sollte. Letztere kann nicht jeder verstehen und schnell auch mal das Klima vergiften. Zudem ist nicht jeder Teilnehmer an der Liste ein Muttersprachler, sondern mag froh sein, sein Anliegen einigermaßen klar formuliert zu haben.
Persönliche Mail und Listenmail
Beantworten Sie Mails der Mailinglisten stets wieder in die Mailinglisten hinein. So haben alle, die mitlesen oder im Netz nach Antworten suchen, die Möglichkeit, Ihren Lösungsvorschlag auszuprobieren. Alle Antworten werden archiviert und sind für lange Zeit für jedermann einsehbar. Auf diese Weise entsteht ein Archiv für alle, weswegen es der Community auch so wichtig ist, die Regeln der Etikette zu kommunizieren.
Wenn Ihr E-mail Programm keine Funktion »Antworten an die Liste« hat, verwenden Sie den »Allen Antworten«-Button. Denken Sie daran, den Empfänger zu löschen, andernfalls erhält er die Antwort doppelt. Einmal von Ihnen und einmal von der Mailingliste. Das ist in aller Regel unerwünscht.
Sollten Sie wirklich einmal Grund für eine persönliche Mail haben, dann achten Sie darauf, dass ihre Antwort tatsächlich an eine Person geht und nicht an die Mailingliste. Kennzeichnen Sie den geänderten Betreff mit dem Kürzel PM, damit der Empfänger weiß, dass es sich nicht um eine Mail an die Liste handelt.
Offtopic Inhalte
Die Mailinglisten von openSUSE sind zum Teil auf bestimmte Themen spezialisiert.
Eine Liste finden Sie unter Mailinglisten. Klicken Sie auf den Button »subscribe« und die Anmeldemail wird automatisch erzeugt. Sie brauchen die Mail nur noch abzusenden. Den Rest des Prozedere erklärt Ihnen dann der Mailinglisten Server in seiner Antwort.
Stellen Sie Ihre Fragen bitte an die geeignete Mailingliste.
Schlussbemerkung
Danke, dass Sie dieses Dokument bis zu Ende gelesen haben. Für jemanden, der das erste Mal mit solchen Regeln konfrontiert wird, bestimmt keine einfache Sache. Sie werden jedoch sehen, dass sich diese Regeln viel schlimmer lesen als ihre Umsetzung. Schreiben sie sich einfach in eine Mailingliste ein und lesen Sie einige Tage lang mit. Dann werden Ihnen die meisten der Regeln ganz logisch und natürlich vorkommen.
Letztendlich verhelfen diese Regeln zu einer lesbaren Liste, die gerne gelesen und an der gerne teilgenommen wird.
Übrigens - niemand wird gerüffelt, wenn ihm einmal ein Fehler passiert. Nur sollte man sie sich nicht zur Gewohnheit machen. Dann kommt der ein oder andere Hinweis auf die Etikette.
Sollten Sie Verbesserungsvorschläge, Ergänzungen oder Missverständliches haben, so senden Sie bitte eine Email an Saigkill.