SDB:Druckkonzepte

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Dieser Artikel beschreibt die unterschiedlichen Druckkonzepte.
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PostScript: Ein weltweit verbreitetes Druckformat

Das PostScript Format gilt als weltweit verbreiteter Industriestandard zum Drucken. Das Format wird laut Wikipedia unter diesem Namen seit 1984 vom Unternehmen Adobe entwickelt. Anwendungsprogramme erzeugen gewöhnlich ein PostScript-Format, wenn sie die Daten zum Drucker senden. Einige Drucker akzeptieren PostScript von sich aus, so dass PostScript-Drucker die Druckaufträge der Anwendungsprogramme direkt ausdrucken können. Andere Drucker dagegen benötigen Ghostscript und einen Druckertreiber, der PostScript in die "Sprache" des angeschlossenen Druckers übersetzt. Wenn Sie mehr über die Grundlagen zum Drucken wissen möchten, lesen Sie bitte http://www.linuxprinting.org/kpfeifle/LinuxKongress2002/Tutorial/III.PostScript-and-PPDs/III.PostScript-and-PPDs.html. Paketquellen für openSUSE zu Ghostscript finden Sie hier: im Abschnitt Ghostscript.

Weitere Informationen finden Sie unter:


PPD Dateien: Drucker-spezifische Optionen

PostScript Drucker-Beschreibungs-Dateien (PostScript Printer Description (PPD)) listen Drucker-spezifische Optionen und die Auswahlmöglichkeiten für jede Option auf, wie:

  • Seitengröße: A4, Brief
  • Seitenzuführungsschacht: Standard, Umschlag, manuelle Zuführung
  • Druckauflösung: 300x300dpi, 600x600dpi

Anwendungsprogramme verwenden PPD-Dateien, um die Drucker-spezifischen Optionen in ihrem Druckdialogen darzustellen.

Für PostScript-Drucker unterstützen die Hersteller für jedes spezielles Druckermodell eine PPD-Datei.

Für andere Drucker (z. B. Nicht-PostScript-Drucer) enthalten die Drucker-Treiber-Software-Pakete gewöhnlich PPD-Dateien für die Druckermodelle, die durch die speziellen Druckertreiber unterstützt werden. Bei Nicht-PostScript-Druckern enthalten die PPD-Dateien die Information, welches Drucker-Treiber-Programm verwendet werden muss und die Drucker-spezifischen Optionen, die für die speziellen Treiber verfügbar sind.

Weitere Informationen:


CUPS: Der Server zwischen Benutzer und Drucker

Das allgemeine Unix Drucksystem CUPS (Common Unix Printing System) ist das Basisdrucksystem, das von Apple Inc. für Mac OS X und andere UNIX-ähnliche Betriebssysteme, im Speziellen Linux, entwickelt wurde.

Ein Drucker wird nicht direkt durch Anwendungsprogramme verwendet, sondern über eine Druckwarteschlange.

Wenn verschiedene Anwendungsprogramme Druckaufträge abschicken, werden diese Aufträge in eine Warteschlange eingereiht und nacheinander an den Drucker geschickt. Auch wenn ein einzelner Nutzer mit einem Anwendungsprogramm einen einzelnen Druckauftrag abschickt, erhält die Druckwarteschlange den Auftrag, so dass das Anwendungsprogramm fortfahren kann und den Anwender nicht warten muss, bis der Drucker den aktuellen Ausdruck beendet hat.

CUPS ist die Software, die auf einem PC laufen muss, damit ein Anwendungsprogramm seinen Druckauftrag an CUPS senden kann, das dann wiederum die Druckaufträge einreiht und nacheinander abarbeitet.

Für jeder Druckwarteschlange gibt es eine PPD-Datei, welche CUPS den Anwendungsprogrammen anbietet, so dass die Drucker-spezifischen Optionen in den Druckdialogen zur Verfügung stehen.

Speziell für Nicht-PostScript-Drucker lässt CUPS die Druckertreiber laufen und sendet seine Ergebnisse zum Drucker. Um das auszuführen, muss CUPS wissen, welcher Druckertreiber zu dem Drucker gehört und wie der Drucker an den Computer angeschlossen ist. So kann CUPS die Druckdaten zum Drucker schicken.

Darum bedeutet "einen Drucker einrichten" eine "Druckwarteschlange einrichten" und CUPS für die spezielle Schlange sagen:

  • Wie ist der Drucker an den Computer angeschlossen
  • Welcher Druckertreiber gehört zum Drucker (über die PPD-Datei)

Streng genommen, aus der Sicht des Computers, weiß er nichts über den aktuellen Drucker, sondern nur über die Druckwarteschlange. Was CUPS und die Anwendungsprogramme "Drucker" nennen, ist gewöhnlich nicht das Druckgerät sondern nur die damit verbundenen Druckwarteschlangen. Dieser Gebrauch des Wortes "Drucker" für die Computer-interne Vertretung kann zu Konfusionen führen, wenn es für den Benutzer nicht klar ist, was es bedeutet, wenn CUPS oder Anwendungsprogramme zeigen, dass mit dem "Drucker" alles o.k. ist. Gewöhnlich bedeutet das, dass der Zustand der Druckwarteschlange o.k. ist (z.B. "bereit"). Dagegen kann der aktuelle Zustand des Druckers zur gleichen Zeit anders sein (z.B. "kein Papier vorhanden").

Weitere Informationen:


Drucker-Treiber: Macht, dass der Drucker druckt

Der Drucker-Treiber stellt die endgültigen Drucker-spezifischen Daten bereit, die den Drucker drucken lassen.

Es hängt vom Druckertreiber ab, dass die richtigen Daten für das spezifische Druckermodell produziert werden. Wenn ein falscher Treiber verwendet wird, werden auch falsche Daten zum Drucker gesendet. Das führt zu einem schlechten aussehenden oder chaotischen oder überhaupt keinen Ausdruck.

Auch wenn der Drucker als "unterstützt" aufgelistet ist, könnten kleinere Unterschiede zwischen der PostScript-Druck-Ausgabe der Anwendungsprogramme und dem aktuellen Ausdruck auf dem Papier bestehen, wenn der Treiber nicht spezifisch für das spezielle Druckermodell optimiert ist (siehe auch SDB:Purchasing a Printer and Compatibility).

PostScript Drucker brauchen keinen Treiber, weil sie keine Software benötigen, um PostScript in eine andere "Sprache" zu übersetzen, die der Drucker "versteht". Zum Beispiel ist eine derartige Drucker-Sprache PCL (Printer Command Language entwickelt von Hewlett-Packard).

PostScript-Drucker brauchen nur eine PPD-Datei, die zum aktuellen Modell passt, um die Drucker-spezifischen Optionen für die Anwendungsprogramme verfügbar zu machen.

Andere Drucker (Nicht-PostScript-Drucker) brauchen Drucker-Treiber-Software und eine PPD-Datei, die exakt zu dem Treiber passt.

Gewöhnlich gibt es weder so ein Ding wie den "einzigen und alleinigen Treiber" noch den "besten Treiber" für ein spezielles Druckermodell. Je besser die Drucker-Hardware ist, um so unterschiedlichere Treiber stehen zur Verfügung, wo jeder Treiber der einzig Beste für den jeweiligen Anwendungsfall ist.

Zum Beispiel könnte ein PostScript+PCL-Farb-Laser-Drucker funktionieren als

  • PostScript-Drucker, der ein PostScript PPD benutzt
  • ein Farbdrucker, der ein PPD für einen Farb-PCL-Treiber verwendet
  • ein einfarbiger PCL-Drucker, der ein PPD für einen einfarbigen PCL-Treiber verwendet.

Drucken über einen PCL-Treiber geht gewöhnlich schneller aber mit geringerer Qualität als Drucken im PostScript-Modus. Und die Verwendung eines einfarbigen PCL-Treibers ist wahrscheinlich der beste Weg um schnelles nur-einfarbiges Drucken zu erzwingen.

Mehr Informationen bezüglich PostScript+PCL-Drucker:


openSUSE Drucker-Treiber-Software-Pakete

Bis openSUSE 11.3 war das CUPS-Treiber-Paket ein riesiges all-in-one Paket, dass mehrere unabhängige Drucker-Treiber und mehrere Sätze von PPD-Dateien enthielt.

Seit openSUSE 11.4 sind die folgenden Drucker-Treiber- und PPD-Dateien-Pakete vom CUPS-Treiber-Paket abgetrennt und das CUPS-Treiberpaket selbst wurde fallen gelassen:

  • gutenprint: der Gutenprint-Treiber und seine passenden PPDs
  • splix: der SpliX Treiber und seine passenden PPDs
  • m2300w: die m2300w-Treiber und seine passenden PPDs
  • OpenPrintingPPDs-ghostscript: PPDs für Ghostscript eingebaute Treiber
  • OpenPrintingPPDs-hpijs: PPDs für die HPIJS-Treiber für Nicht-HP Drucker
  • OpenPrintingPPDs-postscript: PPDs für PostScript Drucker

Außerdem gibt es von HP die Treiber-Lösung HPLIP (HP's Linux Imaging and Printing) für Drucker und Scanner für HP-All-in-One-Geräte. Sie enthält die Ghostscript Drucker-Treiber HPIJS mit passenden PPDs und die ursprünglichen CUPS-Drucker-Treiber HPCUPS mit passenden PPDs plus SANE-Scanner-Treiber hpaio. openSUSE liefert HPLIP in den Paketen hplip und hplip-hpijs aus, siehe [SDB:How to set-up a HP printer]].

Schließlich werden mehr PPD-Dateien von Drucker-Herstellern für PostScript-Drucker im Paket manufacturer-PPDs bereit gestellt.

Weitere Informationen:


Linux Standard Drucker-Treiber-Entwicklung

Als Linux Standard LSB (Linux Standard Base) gilt das Treiber-Entwicklungswerkzeug DDK (Driver development kit). Es kann zum Bau von Distributions-unabhängigen Drucker-Treiber-Paketen für Linux verwendet werden.

Druckerhersteller und Drucker-Treiber-Entwickler können ihre Drucker-Treiber-Software packen und sie als Distributions-unabhängiges Software-Paket zur Verfügung stellen.

Damit können Anwender diese Treiber installieren, wenn ihre Distribution diese nicht oder nur in einer veralteten Version zur Verfügung stellen kann.

Weitere Informationen:


Externe Links