Qt

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Qt ist eine in C++ geschriebene Klassenbibliothek zur Programmierung grafischer Benutzeroberflächen. Diese wird vor allem von KDE benutzt, aber auch von Opera, Skype und dem Audio-Abspieler von last.fm. Das bisherige KDE3 stützte sich auf Version 3 des Qt-Toolkits, das aktuelle KDE4 setzt hingegen auf der neuen Version 4 von Qt auf.
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Qt

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Qt-Designer

Download für openSUSE:


Hersteller: Trolltech

Lizenz: GPL / QPL und proprietär
Webseite: trolltech.com


Funktion

Eine Besonderheit von QT ist die Verwendung von „signals“ und „slots“, die auf einfache Art und Weise die Kommunikation zwischen einzelnen Objekten ermöglicht. Bei den meisten anderen Klassenbibliotheken wird dies durch Rückruffunktionen (callback function) realisiert. Aus der Sicht der Entwickler haben Rückruffunktionen zwar den Vorteil einer höheren Ausführungsgeschwindigkeit, jedoch Nachteile bei der Pflege der Programme.

Qt bringt neben den Kernbibliotheken mit dem Qt-Designer auch ein Programm zur Erstellung grafischer Oberflächen mit. Mit Qt-Linguist und anderen enthaltenen Programmen lassen sich die Oberflächen Internationalisieren. Darüber hinaus werden weitere Entwicklungswerkzeuge wie bspw. qmake mitgebracht.


Varianten

Es gibt derzeit die folgenden Varianten des Qt-Toolkits, die auf verschiedenen Plattformen laufen:

  • Qt/X11 – Qt für das X Window System, welches unter Unix und Unix-Derivaten wie GNU/Linux läuft.
  • Qt/Windows – Qt für Microsoft Windows.
  • Qt/Mac – Qt für Apple Mac OS X - benutzt das Carbon-Toolkit von Apple.
  • Qtopia Core (ehemals Qt/Embedded) – Mit Qt/Embedded stellte Trolltech eine Variante vor, die den Linux-Framebuffer statt des X-Window-Systems benutzt. Diese wird vor allem in eingebettenen Geräten auf Linux-Basis eingesetzt (PDAs, Smartphones und Embedded Linux). Bekannt wurde sie vor allem durch den Zaurus-PDA von Sharp, der auf Qt/Embedded und deren grafische Oberfläche Qtopia aufsetzte.


Bibliotheksaufbau

Seit Version 4.0 ist die gesamte Bibliothek in Module gegliedert, welches kleinere und schnellere Programme möglich macht, da nur die verwendeten Module eingebunden werden müssen:

  • QtCore – Kern-Klassen, die von allen anderen Modulen genutzt werden
  • QtGui – Komponenten, die zur Gestaltung von grafischen Benutzeroberflächen (GUIs) dienen
  • QtNetwork – Klassen zur Netzwerk-Programmierung
  • QtOpenGL – Unterstützung von OpenGL
  • QtSql – Klasse zur Datenbankintegration mit SQL
  • QtSvg – Klassen zur Verwendung von SVG-Dateien
  • QtXml – Klassen zur Verwendung von XML
  • QtDesigner – Klassen zur Erweiterung des Qt-Designers
  • QtUiTools – Klassen zur Verwendung von Qt-Designer-Form in Anwendungen
  • QtAssistant – Unterstützung für Online-Hilfe
  • Qt3Support – Kompatiblitätsklassen zu Qt 3


Werkzeuge

Zusätzlich zu den Bibliotheken enthält Qt noch eine Reihe weiterer zusätzlicher Werkzeuge, die teilweise unersetzlich für die Arbeit mit Qt sind:

  • Qt-Designer – zum Erstellen grafischer Oberflächen für Qt und Qt/Embedded
  • Qt-Assistant – für die Online-Dokumentation
  • Qt-Linguist, lupdate und lrelease – für Übersetzungen des Programms
  • qmake – Ein Generator für sogenannte Makefiles
  • moc – Erstellt Meta-Informationen über Klassen des Programms
  • uic – Erstellt C++-Quellcode aus UI-Dateien
  • rcc – Ressourcen-Compiler
  • QtTest – Werkzeuge zum Testen der eigenen Anwendungen


Aktualisierungen

Trolltech hat mit Qt 4 fünf neue Technologien eingeführt:

  • Tulip – Ein Satz neuer Container-Klassen
  • Interview – Eine Modell-Ansicht-Architektur für Element basierte Ansichten.
  • Arthur – Ein neues 2D-Zeichenframework
  • Scribe – Unicode-Textausgabe mit öffentlicher API zur Unterstützung von einfachen Textlayouts.
  • MainWindow – Eine modernere Hauptfenster-Architektur, die Symbol leisten, Menüs und andockbare Fenster ermöglicht.


Geschichtliches

Haavard Nord und Eirik Chambe-Eng (die ursprünglichen Entwickler von Qt und mittlerweile CEO und Präsident von Trolltech) starteten die Entwicklung von Qt im Jahre 1991, drei Jahre bevor die Firma Quasar Technologies gegründet wurde. Später änderten sie den Namen in Troll Tech und dann in Trolltech.
Ursprünglich stand die Abkürzung Qt für Quasar toolkit. Quasare sind die dauerhaft am stärksten strahlenden Objekte im Universum (sie werden nur kurzzeitig von den Gammablitzen übertroffen). Durch den Bezug auf solche unvorstellbar Energie intensiven Objekte sollte wohl der ehrgeizige Anspruch der Entwickler zum Ausdruck kommen, ein bedeutendes Programmierwerkzeug zu schaffen, weswegen ihre Firma Trolltech wohl auch ursprünglich Quasar Technologies hieß. Eine andere Herleitung des Namens Qt ist, dass das Q nach Haavard Nords Geschmack besonders schön in seinem Emacs anzusehen war und das t an Xt (das X-Toolkit) erinnerte.
Heute hat die Abkürzung Qt jedoch nicht mehr diese Bedeutung und wird offiziell wie das englische Wort cute ausgesprochen. Dieses Wort soll die Ansicht der Entwickler ausdrücken, dass der Quelltext und die API von Qt eben cute sei, was auf Deutsch unter anderem so viel wie süß, hübsch usw. aber auch pfiffig heißt

Externe Links